Mangel oder Fülle?

Diese Woche war ich für ein Training in einer Schulklasse unterwegs. Die Kids hatten folgende Aufgabe: Zwei Äpfel, den einen mussten sie beleidigen, dem anderen ein Kompliment machen. Schon während der Übung merkte ich, dass es den Kindern leichter viel, Beleidigungen auszusprechen als Komplimente. Nach der Übung fragte ich nach, was den nun einfacher war. Die Klasse war sich einig, es war einfacher zu beleidigen. Auf meine Frage nach dem Warum bekam ich folgende Antwort von einem Kind: Auf dem Pausenplatz, in der Schule, auf dem Schulweg, zu Hause - sagt man viel schneller gemeine Sachen zueinander, nörgelt an Situationen rum anstatt sich ein Kompliment zu machen. Ich schaute in die Runde und viele Kinder nickten. Ich musste erst mal leer schlucken......

Und jetzt kommt die grosse Frage: Warum ist das so?? Warum wählen wir Mangel, schauen auf die Fehler unserer Mitmenschen, auf die Dinge, die nicht so laufen, wie wir es gerne hätten?

Stellt euch vor, wir legen den Fokus auf die Dinge, die gut laufen! Sehen unser Gegenüber als das was er/sie wirklich ist. Ein Mensch mit dem Bedürfnis geliebt, gesehen und wertgeschätzt zu werden!! Als ein Mensch, der Fehler machen darf ohne Angst zu haben, vor den Konsequenzen? Als ein Mensch, dem wir auch dann die Hand reichen, wenn's schwierig ist und der Sturm des Lebens tobt? Wünschen wir uns nicht alle so ein Gegenüber für uns, wenn wir drohen unterzugehen im Sturm des Lebens?

Ich lade Dich ein, die nächsten Tage bewusst darauf zu achten, wo dein Fokus liegt in deinem Alltag mit deinem Ehepartner, deinen Kindern, dir selbst. Und wenn du merkst, du bist im Mangel, dann klopf dir auf die Schultern, weil du es gemerkt hast und nun die Chance hast, deinen Fokus zu ändern. Bewusstheit ist der erste Schritt in die Veränderung!

Love & Namasté